FC Akdag Wien – KSC Kaukasus Wien 1:3

Österreich, 2. Klasse Wien (8. Liga) 
Sonntag, 13. Oktober 2019, 18.45 Uhr 
Wien, Wienerberg-Arena – Platz 2 

Wien besitzt schon einige kuriose Vereine und dazu gehört zweifelsohne auch der tschetschenische Verein KSC Kaukasus. Ausnahmslose alle Spieler tragen einen langen Bart – das sieht man nicht oft. Überaus dankbar wird die Anstoßzeit zur Kenntnis genommen, denn auch der FC Akdag ist ein Migrantenverein, der keinen eigenen Platz besitzt und sich als Untermieter dem Hausherren unterordnen muss. Das ist in dem Fall der SV Wienerberg, der in Favoriten an der Computerstraße spielt. Nicht nur an dem Straßennamen bleibt man hängen, sondern ebenso an den Anstoßzeiten des SV Wienerberg, der seine Heimspiele grundsätzlich um 11.11 Uhr beginnen lässt. Heute wird ein Oktoberfest drangehängt und wer ab und zu mal beim Fußball in Österreich unterwegs ist, der weiß: Nach dem Spiel lässt man es gerne krachen. Knapp sechs Stunden nach dem Abpfiff beim SV Wienerberg ist der FC Akdag an der Reihe und so darf man sich trotz der langen Zeit nicht wundern, dass immer noch einige Wienerberger Zuschauer im sogenannten Event-Bereich rumhängen – mit entsprechender Drehzahl auf dem Tacho. Dadurch leider überhaupt nicht mehr vorhanden sind alkoholische Getränke, der Laden ist komplett leergesoffen und ohnehin scheint man nicht das große Interesse zu haben, die Bewirtung bei anderen Vereinen zu übernehmen. Da wirkt es umso unverständlicher, dass auch auf dem Nebenplatz wirklich alle paar Meter ein Schild hängt, das darauf hinweist, dass das Mitbringen von eigenen Speisen und Getränken verboten ist. Ja, dann sorgt aber bitteschön auch für Verpflegung. Nun gut, die Gäste haben sich sowieso ihre eigenen tschetschenischen Knabbereien mitgebracht und für alle anderen gibt es die Tankstelle hinter dem Stadion. Eine positive Überraschung ist der Ausbau des Nebenplatzes, der über eine überdachte Tribüne mit Klappsitzen verfügt. Da das ganze Areal dazu sehr eng und verwinkelt angelegt ist (den Nebenplatz betritt man über den Event-Bereich), wirkt das schön kuschelig. Ein Jammer, dass inzwischen heftiger Nebel aufgezogen ist und man nicht mehr von einer Seite des Platzes zur anderen sehen kann. Für 8. Liga reicht‘s aber. Gut auch, dass der Nebel am nächsten Morgen wieder aufgeklart ist, so dass der Lauda-Flieger (Schnäppchen für 19 Euro!) pünktlich zum Stuttgarter Flughafen abheben kann.