Donnerstag, 12. September 2019, 19.30 Uhr
Stuttgart, Sportplatz im Kohlhau
Die Stuttgart-Komplettierung geht in die finale Phase. Ab jetzt stehen überwiegend nur noch Kunstrasenplätze auf dem Programm, die – zumindest aus der Google-Maps-Perspektive – relativ unscheinbar sind. Google Maps ist aber nur die halbe Wahrheit, wie der Sportplatz im Kohlhau des VfL Kaltental zeigt. Kaltental gehört zum zentralen Stadtbezirk Stuttgart-Süd, liegt aber jenseits des Heslacher Tunnels und damit jenseits des Kessels. Bekanntheit erlangte das Viertel durch den deutschen Hip-Hop, der ja in Stuttgart geboren wurde. In Kaltental befand sich das Tonstudio der Kolchose, wie sich der Zusammenschluss der Stuttgarter Hip-Hopper Afrob, Freundeskreis und Massive Töne nannte. In der Stuttgart-Hymne „Mutterstadt“ der Massiven Tönen (hier nachzuhören bei Youtube) lautet daher eine Textzeile: „...oder wir halten mal und chillen beim Philipp in Kaltental.“ Trotz seiner Lage außerhalb des Kessels wirkt das überschaubare Kaltental recht urban, was auch daran liegt, dass es einmal quer von der Stuttgarter U-Bahn oberirdisch durchfahren wird. Von der Haltestelle Waldeck aus sind es dann nur noch etwa zehn Gehminuten durch den Wald zum Sportplatz des VfL Kaltental. Da der fast vollständig eingezäunte Sportplatz (Cage-Fight!) am Anstieg zum Kesselrand liegt, besitzt er ein kleines optisches Highlight, das man wie gesagt auf Google Maps nicht sieht – nämlich ein kleiner Felsvorsprung, der direkt hinter dem Tor heraussticht. Auf der gegenüberliegenden Seite steht das Vereinsheim mit einem netten Balkon, von dem aus man das Spiel perfekt anschauen kann. Betrieben wird das Vereinsheim (und das wundert in Stuttgart nun wirklich nicht) wieder einmal von einem Griechen, dessen Gyros der perfekte kulinarische Begleiter für diese Pokalpartie ist. Fast schon schade, dass sie nicht in die Verlängerung geht, aber dafür ist der Leistungsunterschied zwischen beiden Mannschaften einfach zu groß.