Sonntag, 8. September 2019, 15 Uhr
Bad Wildbad, Stadion an der Jahnstraße
Vor einigen Wochen habe ich hier noch geschrieben, dass sich das Stadion an der Jahnstraße in Bad Wildbad nur schwer machen lässt, weil der Verein seine Heimspiele grundsätzlich auf dem nebenliegenden Kunstrasenplatz austrägt. Inzwischen hat beim FV Wildbad ein Umdenken stattgefunden, denn ihm ist aufgefallen, dass der auswärts viel zu schwach ist. Der Vereinsleitung meint, dass es daran liegt, zu Hause nur auf Kunstrasen zu spielen, wodurch man auswärts den Naturrasen nicht mehr gewohnt sei. Von oben wird deshalb befohlen: So lange es die Witterung zulässt, wird wieder im Stadion gespielt. Und da die Witterung im Schwarzwald nicht allzu lange mitspielt, ist das Zeitfenster nicht so groß. Eile ist somit geboten und da passt es umso besser ins Konzept, dass zwei Stunden zuvor der neue 1.FC Pforzheim im nahegelegenen Arnbach gastiert hat. Ideale Kombinationsmöglichkeit. Wer das Wildbader Stadion betritt, dem werden zunächst der hübsche Eingangsbereich sowie die Sitzbänke auf der gegenüberliegenden Geraden auffallen. Es lohnt sich aber vor allem, den Blick nach links zu richten, denn hinter dem Tor steht eine uralte Holztribüne, die von der Architektur her noch aus der Kaiserzeit stammen könnte. Die Preisfrage ist, warum die hinter dem Tor und nicht an der Geraden steht. Vielleicht wurde das Spielfeld hier ja mal um 90 Grad gedreht. Dass doch einige Zuschauer die Tribüne aufsuchen, obwohl es vom Eingang nicht der nächste Weg hierher ist, zeigt ganz deutlich, dass sie Bezugspunkt ist – im Gegensatz zu den Bänken auf der Geraden. Die Preistafeln an der Tribüne verraten, dass es noch gar nicht so lange her sein kann, dass sich der Fressstand hier befand. Inzwischen ist er in eine kleine Hütte neben dem Eingang gezogen. Die ganze Anlage wirkt auf jeden Fall ein bisschen mysteriös, was dadurch verstärkt wird, dass hier jetzt eine ganze Zeit lang nicht gespielt wurde. Hat einen Hauch von Lost Place.