Sonntag, 24. Februar 2019, 11 Uhr
Essen, Stadion an der Cathostraße
Ich denke, ich muss das gar nicht groß
betonen: Die Dichte an geilen Grounds ist im Ruhrpott so hoch wie
sonst höchstens noch in Berlin. Ansonsten kann aber keine Region in
Deutschland mithalten. Selbst am Vormittag ist die Auswahl groß, so
dass erst nach viel Hin- und Herüberlegen die DJK Wacker
Bergeborbeck im Essener Norden den Zuschlag erhält. In Bergeborbeck
befindet sich der Essener Stadthafen, dazu standen hier bis zum
Zweiten Weltkrieg einige fette Industrieanlagen des Krupp-Konzerns,
die jedoch von der Sowjetunion demontiert und als
Reparationszahlungen einkassiert wurden. Heute dominieren die
Flutlichtmasten des Stadions von Rot-Weiß Essen das Bild des
Stadtteils. Auch vom Stadion an der Cathostraße aus kann man die
Flutlichter gut sehen. Man muss aber gar nicht sehnsüchtig in
Richtung RWE schielen, denn auch die Heimat der DJK Wacker
Bergeborbeck ist ne ziemliche Wucht. Optisch würde die Bude zu 100
Prozent nach Tschechien passen, was auch für das Preisniveau am
Verpflegungsstand gilt. Die Pulle Bier 1,20 Euro, alles andere 1 Euro
– solche Preise gab es in Württemberg vermutlich nicht einmal vor
dem Krieg. Dem Süddeutschen, der in seiner Heimat meist das Doppelte
oder sogar noch mehr bezahlt, bleibt da der Mund weit offen stehen.
Da auch das Stadion für den Groundhopper eine riesige Spielwiese
ist, auf der es an jeder Ecke etwas zu entdecken gibt, vergeht die
Zeit hier leider viel zu schnell. Pünktlich mit Abpfiff geht es mit
dem Linienbus zurück zum Essener Hauptbahnhof und mit dem Zug weiter
nach Holzwickede ans östliche Ende des Potts.