Sonntag, 28. Oktober 2018, 18 Uhr
Rheinfelden in Baden, Europastadion – Platz 2
Zum Abschluss der Tour wartet noch ein
18-Uhr-Spiel auf seinen Besuch, was an einem Sonntag im
Amateurfußball ein absoluter Ausnahmefall ist. Allerdings sind die
Rheinfeldender Kickers auch kein normaler Verein. Doch zunächst wird
die vorhandene Zeit genutzt und sich in der Stadt umgesehen, die
in eine deutsche und einen schweizerische Hälfte aufgeteilt ist. Dass die
Stadt nie im eigentlichen Sinne geteilt wurde, merkt man recht
schnell, denn während die Schweizer Seite mit einer schicken
Altstadt aufwartet, ist die deutsche Seite eher unspektakulär. Tatsächlich
existierte Rheinfelden lange Zeit nur auf Schweizer Seite. Erst mit
dem Bau der Eisenbahn entstand das deutsche Rheinfelden. Die
Verbindung von Basel nach Bad Säckingen wurde nämlich vom Großherzogtum Baden
gebaut, weshalb der Rheinfeldener Bahnhof auf deutscher Seite
entstand. Das erklärt die Kuriosität, dass das Empfangsgebäude
des deutschen Bahnhofs auf die Schweiz ausgerichtet ist, er mit dem
deutschen Teil Rheinfeldens aber durch eine Unterführung verbunden
ist. Mit dem Bahnhof und später dem ersten Wasserkraftwerk Europas,
das hier in Rheinfelden steht, entstand auch auf der deutschen
Seite eine Stadt, die keinen eigenen Namen erhielt, sondern sich
ebenfalls Rheinfelden nannte. Beide Städte sind jedoch eng
miteinander verbunden und betreiben beispielsweise ein gemeinsamen
Bus-System. Wie wichtig diese grenzüberschreitende Ausrichtung im
deutschen Rheinfelden ist, kann man ganz deutlich am Namen des
Stadions ablesen: Europastadion. Auf dessen Nebenplatz spielen die
erst 2016 gegründeten Rheinfeldener Kickers, die sich überwiegend
aus Flüchtlingen zusammensetzen. Als offenbar fünftes Rad am Wagen
müssen die Kickers mit dem Nebenplatz und dieser seltsamen Uhrzeit
Vorlieb nehmen. Zwölf Zuschauer wollen immerhin dabei sein, die
einem ziemlich unterirdischen Kick zu sehen bekommen.