FC Rastpfuhl – 1.FC Saarbrücken 0:8

Deutschland, Saarlandpokal (5. Runde)
Samstag, 14. Oktober 2017, 15 Uhr
Saarbrücken, Saarwiesen-Stadion

Beim Überfliegen der Spielpläne für dieses Wochenende sticht eine Veranstaltung ins Auge, der bislang noch nie Beachtung geschenkt wurde: der Saarland-Pokal. Warum der bislang sträflich vernachlässigt wurde, ist unbegründet, denn natürlich gibt es auch im saarländischen Landespokal interessante Vereine, die die Ochsentour auf den Weg in den DFB-Pokal machen müssen. Das ist hier im südwestlichsten Bundesland, das bis 2043 offiziell zweisprachig (Deutsch und Französisch) sein will, natürlich in erster Linie der 1.FC Saarbrücken. Gretchenfrage am Morgen: Supportet die Virage Est im Landespokal? Schauen wir es uns einfach mal an. Dass der FC Rastpfuhl das Spiel aus Sicherheitsgründen ins Saarwiesen-Stadion verlegen muss, lässt zumindest auf gesteigertes Zuschauerinteresse schließen. Und der überaus nette Ground, in dem sonst die Sportfreunde Saarbrücken spielen, wird sowieso gerne mitgenommen. Der liegt in recht innenstädtischer Lage im Stadtteil Burbach, fast direkt am Saarufer, was sich nicht förderlich auf die Parkplatzsituation auswirkt. Dass man aber schon von Weitem große Schwenkfahnen wehen sieht und die ersten Gesänge hört, entschädigt für die Hektik. Tatsächlich: Saarbrücken supportet hier wie in der Liga, eine angenehm positive Ausnahme in diesen Breitengraden, wo im Landespokal meist tote Hose herrscht. Wie bei Saarbrücken üblich haben die Gesänge einen recht speziellen, vor allem aber sehr authentischen Charakter. Dass hin und wieder auch mal auf Französisch gesungen wird ist dabei eine unverwechselbare, sehr sympathische Saarbrücker Eigenheit. Ohnehin ist ja der 1.FC Saarbrücken der einzige deutsche Verein, der schon am französischen Spielbetrieb teilgenommen hat. In dieser Woche gibt’s hingegen eine Überdosis Landespokal, denn erst am Mittwoch bestritt der 1.FC Saarbrücken sein Viertrunden-Spiel gegen Röchling Völkingen und setzte sich erst im Elfmeterschießen durch. Drei Tage später hat der Regionalligist aber keinerlei Probleme mit dem unterklassigen Gastgeber und zieht mühelos ins Achtelfinale ein. Großer Respekt gilt dem FC Rastpfuhl, der ja keine 72 Stunden Zeit hatte, diese für seine Größenordnung ungewohnte Partie auf die Beine zu stellen. Hat aber alles geklappt – eine wirklich perfekte Organisation rund ums Spielfeld. Muss auch mal gesagt werden.