Ferencvárosi TC II – Iváncsa KSE 1:2

Ungarn, Nemzeti Bajnokság III – Közép csoport (3.Liga)
Sonntag, 16. April 2023, 11 Uhr
Budapest, Népligeti Sportcentrum

Gestern Abend Fradi, heute Morgen gleich wieder. In Ungarn sind leider auch zweite Mannschaften in der dritthöchsten Spielklasse erlaubt und so ist jeder große Budapester Verein mit seinem Unterbau in der Nemzeti Bajnokság III vertreten. Gespielt wird meist in den Trainingszentren und da heißt es in der Regel: wenig Flair, viele Ordner, eingeschränkte Bewegungsfreiheit. Um diese Anlagen mache ich eigentlich einen großen Bogen, aber irgendwann muss man sie halt machen und heute passt es gut. Das Trainingsgelände von Fradi befindet sich im Népliget (Volkspark), an dessen Rand auch sein Üllői úti Stadion steht. Der Népliget selbst und damit auch das Trainingsgelände gehören aber bereits zum X. kerület, während Ferencváros den IX. kerület bildet. Diese Stadtbezirke und ihre Nummern spielen in Budapest eine immense Rolle, erst recht bei Fradi, denn im Vereinswappen sind neun Streifen für den IX. kerület abgebildet und in ihm steht auch das Kürzel „IX.K.“. Allerdings ist Fradi so sehr mit dem Népliget verbunden, dass es in dem Fall wohl gar nicht so schlimm ist, dass das Trainingsgelände quasi im falschen Stadtbezirk liegt. Insgesamt besteht das riesige Areal aus sechs Großspielfeldern, mehreren Kleinspielfeldern, einem Schwimmbecken, mehreren Hallen und vielen weiteren Einrichtungen für alle möglichen Sportarten. Einfach betreten kann man das Gelände nicht, denn an allen Eingängen sitzt Security vor Drehkreuzen. Dort kauft man für humane 500 Forint (1,25 Euro) eine Zugangsberechtigung für die Heimspiele der zweiten Mannschaft, mit der man sich drei Stunden lang auf dem Gelände aufhalten darf. Einerseits ist es ein spannender Blick hinter die Kulissen des größten ungarischen Vereins, zumal überall auf dem Areal Statuen von erfolgreichen Sportlern der Vereinsgeschichte stehen. Und von denen hat Fradi als Mehrspartenverein natürlich reichlich vorzuweisen. Andererseits macht die viele Security die Sache aber auch unheimlich unentspannt. Der Ausbau des Hauptplatzes ist mit einer überdachten Stahlrohrkonstruktion in Ordnung, wenngleich bei einem Verein mit dieser Strahlkraft da auch durchaus mehr stehen könnte. Rund 200 Zuschauer sind da, aber natürlich durchweg normales Publikum, was die große Zahl an Security umso fragwürdiger macht.