Mittwoch, 4. März 2020, 18.30 Uhr
Rielasingen-Worblingen, Sportanlage in den Talwiesen – Platz 2
Große Jubelstürme löste der 1.FC Rielasingen/Arlen aus der Grenzgemeinde Rielasingen-Worblingen (12.000 Einwohner) schon nicht aus, als er in die Verbandsliga Südbaden aufstieg, denn er spielt nur auf einem einfachen Sportplatz. Nun sind die Fast-Schweizer sogar in die Oberliga Baden-Württemberg aufstiegen und ließen sich dort einen ganz besonderen Gag einfallen: Dauerhafter Wechsel auf den Nebenplatz. Kunstrasen und ebenfalls kein Ausbau, dafür aber Flutlicht. Wider Erwarten hat sich das Thema 1.FC Rielasingen/Arlen damit doch nicht erledigt, man muss da notgedrungen noch einmal hin. Immerhin entschädigt die geografische Lage, denn das Sportgelände liegt nur wenige hundert Meter von der Schweizer Grenze entfernt. Den Hauptplatz hatte ich im Mai 2017 mit dem Spiel gegen den Bahlinger SC im südbadischen Pokalhalbfinale gemacht (siehe hier). Mangels Flutlicht musste bereits um 18 Uhr angepfiffen werden, so dass an einem Mittwoch tatsächlich ein Doppler möglich war, da anschließend noch im schweizerischen Frauenfeld gespielt worden war. Der 1.FC Rielasingen/Arlen gewann in jener Saison den südbadischen Landespokal und zog im DFB-Pokal das Los Borussia Dortmund. Für den Verein das Spiel des Jahrhunderts, das ins über 100 Kilometer entfernte Freiburg verlegt wurde. Auch dieses Mal geht es an einem Mittwoch nach Rielasingen-Worblingen und auch dieses Mal steht dort eine Begegnung im südbadischen Pokal an. Durch das nun vorhandene Flutlicht muss erst um 18.30 Uhr angepfiffen werden, ein erneuter Doppler in Kombination mit der Schweiz ist damit leider unmöglich. Sportlich scheint das Aufeinandertreffen jede Menge Spannung zu versprechen, denn der 1.FC Rielasingen/Arlen und der Freiburger FC sind zwei der letzten drei noch im Wettbewerb verbliebenen Oberligisten. Es ist also eine Art vorgezogenes Pokalfinale. Die Spannung ist aber schnell raus, denn schon zur 30. Minute führen die Hausherren mit 2:0. Dem deutschen Meister von 1907 gelingt zwar noch der Anschlusstreffer, doch die Luft ist früh raus. Überraschend voll ist dagegen der Sportplatz, 650 Zuschauer sind zugegen, wobei das auch in etwa dem Schnitt in der Oberliga entspricht. Mit einem Schnitt von 698 steht man dort auf Rang 5, obwohl dem 1.FC Rielasingen/Arlen das zuschauerbringende Heimspiel gegen die Stuttgarter Kickers sogar erst noch bevorsteht, das den Schnitt bei allen Oberligisten nach oben treibt. Wie man heute am Spielfeldrand klar hören kann, scheint der 1.FC Rielasingen/Arlen auch einige Zuschauer von der anderen Seite der Grenze anzuziehen. Es spricht somit viel für einen Ausbau des viel zu kleinen Sportplatzes, worauf jedoch nichts hindeutet.