Freitag, 14. September 2018, 20 Uhr
Bavois, Stade des Peupliers
Schon die erste Runde des Schweizer
Pokals war in diesem Jahr ein Volltreffer, die zweite aber übertrifft
das noch einmal. Denn: Mit Basel, Lugano und Chiasso können kann ich
mir innerhalb von 24 Stunden drei meiner absoluten Lieblingsszenen
der Schweiz auswärts reinziehen. Netterweise tritt dazu bereits am
Freitag der FC Bavois an – einer der drei Schweizer Drittligisten,
die mir noch fehlen. Damit wird sozusagen auch die Pokal-Tour vom
vergangenen Monat thematisch fortgesetzt. Die führte mich
Stück für Stück in die französischsprachige Schweiz und endete in
Yverdon. Nun geht es im von dort nur 15 Kilometer entfernten Bavois
weiter. Das Hauptquartier für dieses Wochenende wird allerdings noch
mal ein Stückchen weiter weg aufgeschlagen, nämlich in der
Olympia-Hauptstadt Lausanne, Hauptort des Kantons Vaud (Kürzel: VD;
deutsch: Waadtland), wo die Jugendherberge mit (für Schweizer
Verhältnisse) humanen Preisen überzeugen kann. Nett: Als Gast
bekommt man eine Karte geschenkt, mit der man während des
Aufenthalts in Lausanne und den angrenzenden Vororten gratis Bus,
Metro und Zug fahren darf. Die Jugendherberge steht direkt neben dem
IOC-Sitz und damit nur ein paar Schritte entfernt vom Ufer des Genfer
Sees, womit klar ist, wo der Nachmittag verbracht wird. Natürlich
darf auch ein kleiner Rundgang durch die Innenstadt von Lausanne
nicht fehlen, die noch französischer wirkt als andere Städte in der
Romandie. Nichts zu sehen bekomme ich hingegen vom 900-Einwohner-Dorf
Bavois, was daran liegt, dass sich der kleine Bahnhof direkt neben
dem Stade des Peupliers befindet
und ich mir den Fußweg in den Ortskern spare. Ich behaupte aber mal,
dass ich dort nicht viel verpasst habe. Mit Zweitligist
Rapperswil-Jona hat der 1941 gegründete FC Bavois (am Gründungsjahr merkt man mal wieder, dass der Zweite Weltkrieg an der Schweiz quasi spurlos vorbeiging) einen der unattraktivsten Gegner
der zweiten Pokal-Runde gezogen, der in der ohnehin nicht übermäßig
fußballbegeisterten französischsprachigen Schweiz kaum Zuschauer
anlockt. Offiziell sind es 258 – ganz schön armselig. Das könnte
man wohl verschmerzen, wenn man sportlich die Hürde nimmt und dann
im Achtelfinale ein Erstligist kommt, der die Kasse klingeln lässt, aber auch das wird nichts, denn
die Gäste vom Zürichsee setzen sich knapp in der Verlängerung durch.