CD Rota – UB Lebrijana 3:1

Spanien, Tercera División – Grupo Andalucía Occidental y Ceuta (4. Liga) 
Sonntag, 10. November 2019, 12 Uhr 
Rota, Estadio Municipal Alcalde Navarro Flores 

Wie gewonnen, so zerronnen: Die Stunde Zeit, die uns gestern geschenkt wurde, müssen wir heute bei unserer Rückkehr nach Spanien gleich wieder abgeben. Heißt also: Noch früher aufstehen als ohnehin schon. Hat sich ja richtig gelohnt, sich ein Hotelzimmer mit Meerblick zu nehmen. Ein kleiner Morgenspaziergang am Strand ist zwar noch drin, dann geht es aber über die große Guadiana-Brücke zurück nach Andalusien. Unser erstes Ziel ist Rota (29.000 Einwohner) in der Provinz Cádiz. Der Süden vom Süden Spaniens. Ein Blick auf Rota bei Google Maps reicht schon, um zu wissen, dass die Stadt sehenswert ist, denn sie bildet das nördliche Ende der Bucht von Cádiz, wobei die Altstadt von Rota auf einer Art Halbinsel liegt, die an zwei Seiten von breiten Sandstränden umschlossen wird. Dass Rota neben dem Tourismus aber noch ein zweites wichtiges Standbein hat, bemerkt man schon einige Kilometer vor dem Ortsschild, denn am Wegesrand sind Wachtürme, Zäune und Stacheldraht ständige Begleiter. Mit der Base Naval de Rota besitzt die Stadt eine der größten Marinestützpunkte Europas, die vor allem von den USA genutzt wird. Im amerikanischen Bereich der Anlage leben und arbeiten 3.000 Personen, unter anderem startete die US-Armee von hier aus im Jahr 2011 ihre Angriffe auf Libyen. Die Basis an sich ist noch ein Relikt der Franco-Diktatur. Die US-Armee wurde bereits 1953 in Rota angesiedelt, weil Spanien damals kein NATO-Mitglied war und quasi als Schutzschild vor dem Ostblock dienen sollte. Diese Funktion erfüllt die Basis noch heute, so siedelten die USA vor fünf Jahren die National Missile Defense in Rota an, die als Atomwaffen-Abwehr für Europa dient. Rota besitzt somit einerseits eine unglaublich malerische Altstadt und wunderschöne Strände, andererseits lässt sich aber die Militärpräsenz nicht so ganz aus dem Stadtbild verdrängen. Das gilt neben den weitläufigen Sperranlagen an der Landstraße nach Rota vor allem für die Kriegsschiffe, die vor der Stadt ankern. Fußball wird in Rota natürlich auch gespielt und das mit dem Estadio Municipal Alcalde Navarro Flores in einem richtig ansehnlichen Stadion. Irgendwann wurde hier allerdings mal das Spielfeld um 90 Grad gedreht, wodurch die alte Haupttribüne zur Hintertortribüne geworden ist. Dabei hat man das Spielfeld so weit weg von der alten Haupttribüne gebaut, das diese nun ein bisschen fehlplatziert wirkt. Da man durch sie hindurch aber nach wie vor das Stadion betritt und sich in ihrem Bauch auch das Vereinsheim befindet, ist sie weiterhin wichtiger Teil des Ensembles. Auch die ganze Lage des Stadions ist genial, denn auf der anderen Straßenseite beginnt bereits der Strand. Der ist an dieser Stelle aber mit Bäumen bewachsen, so dass man das Meer vom Stadion aus leider nicht sehen kann. Eine kleine Fanszene ist ebenso am Start, reißt jedoch keine Bäume aus.