Samstag, 3. August 2019, 14 Uhr
Gießen, Waldstadion
Mit dem FC Gießen ist im vergangenen Jahr ein neuer Verein entstanden, bei dem es sich jedoch um einen alten Bekannten handelt: Teutonia Watzenborn-Steinberg. Wirklich alt ist diese Bekanntschaft allerdings auch nicht, sie tauchte erst in jüngster Vergangenheit im überregionalen Fußball auf. Bis in die 90er-Jahre hinein spielte der Dorfverein in den untersten Niederungen des Fußballkreises Gießen/Marburg, ehe er innerhalb von 20 Jahren bis in die Regionalliga aufstieg. Dahinter steckt natürlich wieder ein lokaler Dietmar Hopp, hier heißt er Jörg Fischer. Für die 4. Liga ist die eigene Hütte in Watzenborn-Steinberg wenig überraschend nicht geeignet, so dass die Teutonen schon nach ihrem ersten Regionalliga-Aufstieg 2016 ins Gießener Waldstadion auswichen. In der Regionalliga konnte sich Watzenborn-Steinberg jedoch nur eine Saison lang halten und irgendwie hat man wohl gemerkt, dass das in Eigenregie alles eine Nummer zu groß ist. Im Sommer 2018 folgte daher die Fusion mit dem VfB Gießen, dem eigentlichen Nutzer des Waldstadions. Der spielte bis 1995 noch in der Oberliga und verpflichtete damals den 1990-Weltmeister Uwe Bein, übernahm sich aber finanziell und musste in der Kreisliga B neu starten. Jetzt soll alles unter dem Dach des FC Gießen besser werden, dem vergangene Saison der Aufstieg in die Regionalliga gelang. Für mich heißt das: Die Regionalliga Südwest ist nicht mehr komplett und das muss gleich am ersten Spieltag geändert werden. Gegner ist der FC Homburg – könnte schlimmer sein. Fun Fact: In der Saison 1979/80 trafen der VfB Gießen und der FC Homburg im DFB-Pokal aufeinander. Der FC Homburg war damals noch Zweitligist und siegte klar mit 4:2. Für den VfB Gießen war genau dieses Spiel der bislang letzte Auftritt im DFB-Pokal. Genau 40 Jahre später kommt es nun zur Neuauflage des Spiels, wenn auch unter völlig anderen Vorzeichen. Das Waldstadion ist bombastisch gut gefüllt, die Kombination aus Interesse an der neuen Liga und gutem Wetter scheint perfekt zu ziehen. Einzig der Gästeblock ist ziemlich leer, lediglich 50 Saarländer haben es nach Gießen geschafft. Bei Homburg war auch schon mal mehr los. Dachte sich wohl auch die Polizei, die mit mehr als 50 Leuten anwesend ist. Was für ein Verhältnis... Fünf Sterne gibt es hingegen für den Bierstand. Während das in Hessen ja leider schon so langsam los geht, dass man Bier nur noch in 0,33- statt 0,5-Liter-Gefäßen bekommt, gibt es hier ernsthaft 1-Liter-Eimer.
