Freitag, 8. Juni 2018, 18.30 Uhr
Pforzheim, Sportplatz Büchenbronn
Jeden Tag findet derzeit im Reich des
Badischen Fußballverbands ein Aufstiegsspiel statt. Sehr kundenorientiert! Jeder Hafer, für den man auch noch 150 Kilometer weit
fahren müsste, wird zwar nicht mitgenommen, aber wenn's einigermaßen
passt, dann ist das nach Feierabend natürlich der ideale
Tagesausklang. Ohnehin haben Aufstiegsspiele ja immer eine ganz
besondere Aura. In diesem Fall passt's mit dem Pforzheimer Stadtteil
Büchenbronn ganz gut, zumal der Verein mit einem der kuriosesten
Namen Deutschlands involviert ist: Germania Union Türkspor
Pforzheim. Der Name ist das Produkt einer Fusion, die 2010 von
Germania Union Pforzheim und Türkspor Pforzheim eingegangen wurde.
Bei dem 1896 gegründeten SV Germania Union handelt es sich übrigens
um den zweitältesten Fußballverein Pforzheims. In der Saison
1974/75 war Germania Union sogar drittklassig, der vereinseigene
Platz im Brötzinger Tal fasste einst 15.000 Zuschauer, wurde aber
zugunsten der Landesgartenschau 1992 platt gemacht. Sportlich spielte
GU zu dem Zeitpunkt ohnehin kaum noch eine Rolle. Letztendlich ist es
allein Türkspor zu verdanken, dass der Name nicht in den ewigen
Jagdgründen verschwunden ist. Die erste Mannschaft spielt derzeit in
der achtklassigen Kreisliga Pforzheim, die zweite will dieser Tage in
die 10. Liga aufsteigen – wenn man sie lässt. Mitte der zweiten
Halbzeit geht nämlich wieder ein heftiger Starkregen nieder, wie er
dem Schwarzwald in denen vergangenen Tagen etliche Male heftige
Probleme bereitet hat und der auch den Büchenbronner Sportplatz
kurzerhand unter Wasser setzt. Als es nach 90 Minuten 2:2 steht,
entschließt sich der Schiedsrichter, die fällige Verlängerung
nicht anzupfeifen und stattdessen das gesamte Spiel am kommenden
Montag zu wiederholen. Spielabbruch nach 90 Minuten wegen Hochwasser
– das hat man wirklich nicht alle Tage.