Freitag, 1. Dezember 2017, 19 Uhr
Bernau bei Berlin, Sportplatz am Wasserturm
Berufsbedingt geht’s im Dezember noch
mal kurz für ein paar Tage zurück nach Deutschland – und da darf
am Wochenende der Fußball natürlich nicht fehlen. Kam in Gabun ja
auch etwas zu kurz... Anfang Dezember ist es aber auch in Deutschland
gar nicht so einfach, ein adäquates Programm zusammenzustellen, also
wird der Joker gespielt und mal wieder Berlin angesteuert. Geht immer. Viel
Klasse wird nicht drin sein, aber wichtig ist in diesem Fall nur,
dass der Ball rollt. Am heutigen Freitagabend muss zwar auch die
Hauptstadt mit einem vernünftigen Programm passen, aber
glücklicherweise gibt’s ja noch Brandenburg. Bernau bei Berlin
liegt (wer hätte das gedacht?) bei Berlin und ist sogar an das
Berliner S-Bahn-Netz angeschlossen, so dass die TSG Einheit Bernau
ein gefühlter Berliner Verein ist. Macht damit auch Sinn, sich
gleich eine Tageskarte für Bus und Bahn zu kaufen und da alle
Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt inzwischen schon x-mal
abgeklappert wurden, werden heute mal ein paar sehenswerte
U-Bahn-Haltestellen angesteuert. Richtig historische Stationen gibt
es da noch, in denen man in die Kaiserzeit zurückversetzt wird.
Genannt sei da zum Beispiel der U-Bahnhof Wittenbergplatz. Natürlich
darf auch ein Abstecher zur gabunischen Botschaft nicht fehlen. Das nennt sich wohl Heimweh. Dass da mitten auf dem Botschaftsgelände ein Autowrack ohne Kennzeichen steht, passt nur zu gut ins Bild. In
Bernau (37.000 Einwohner) angekommen herrscht hingegen ziemlich tote
Hose. Man merkt dann doch recht schnell, jetzt nicht mehr in Berlin
zu sein. Einzige Sehenswürdigkeit, die beim Blick auf Google Maps
heraussticht, ist ein sowjetisches Kriegsdenkmal, das sich beim
Besuch jedoch ebenfalls als unspektakulär herausstellt. Es ist
nachts nicht einmal beleuchtet. Mit der Beleuchtung ist das in Bernau
sowieso so eine Sache, denn auch das Flutlicht der TSG Einheit Bernau
hat deftige Probleme. Noch nie habe ich ein derart schwaches
Flutlicht gesehen, hier kann man eigentlich nicht mehr von regulären
Bedingungen sprechen. Umso erstaunlicher, dass der Verein schon
mehrfach Heimspiele am Abend ausgetragen hat. Besser sieht es wohl bei
Stadtrivale FSV Bernau aus, denn es gibt hier tatsächlich gleich
zwei Brandenburgligisten. Der Sportplatz am Wasserturm der TSG
Einheit ist dabei der klar schlechtere Ground der Stadt, der neben seinem
schwachen Flutlicht nur über zwei paar Stufen und langzogene
Bushaltestellen-Überdachungen verfügt.