NK Triglav Kranj – NK Olimpija Ljubljana 0:0

Slowenien, 1. Slovenska Nogometna Liga (1. Liga)
Samstag, 5. August 2017, 16.50 Uhr

Kranj, Športni Center Stanko Mlakar

Vom Pongau geht es in Richtung Süden, ab jetzt wird es mit jedem Meter auf dem Weg zu unserem finalen Ziel – die kroatische Insel Krk – ein Stück mediterraner. Wie erwartet grüßt uns die Südseite der Alpen mit jeder Menge Sonne, aber auch mit jeder Menge Verkehr. Wir beschließen daher, die Autobahn zu verlassen, den mautpflichtigen, völlig überteuerten Karawankentunnel zu umfahren und nehmen die Route über den Wurzenpass nahe des Dreiländerecks zwischen Österreich, Slowenien und Italien. Landschaftlich ein Genuss und aus geschichtlicher Sicht ebenso interessant, was schon durch das plötzliche Auftauchen alter Weltkriegspanzer am Wegesrand angekündigt wird. Der Karawankentunnel wurde erst 1991 eröffnet, bis dahin war der Pass eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Österreich und Slowenien bzw. Jugoslawien – entsprechend dick hat's hier geknallt. Auf slowenischer Seite wird die Landschaft sogar noch einen Tick besser, was vor allem an der hier noch recht überschaubaren Sava liegt, die im späteren Verlauf bis zu ihrer Vereinigung mit der Donau in Belgrad ein richtiger fetter Brummer wird. Hier aber ist die Sava ein Bergflüsschen mit kristallklarem Wasser, die uns nach einigen Kilometern des an ihr Vorbeifahrens dann doch zum Anhalten zwingt, um ein Bad zu nehmen. Wir können bei diesem Anblick nicht anders. Zweiter großer Hingucker ist der Triglav, der mit 2864 Metern der höchste Berg Sloweniens ist. Um dem Triglav („Dreikopf“) wird hier ein regelrechter Nationalkult betrieben: Sein markanter Gipfel bildet das Wappen Sloweniens (auch schon zu jugoslawischen Zeiten), er ist auf den slowenischen Euro-Münzen abgebildet, Radiosender und Versicherungen haben sich nach ihm benannt. Und auch unser heutiger Gastgeber, denn das beschauliche, im Stadtzentrum gar nicht mal so hässliche Kranj (40.000 Einwohner) liegt nicht weit vom Triglav entfernt, so dass der lokale Fußballverein stolz seinen Namen trägt. Titel sind bislang Fehlanzeige, der NK Triglav ist eher eine graue Maus der Liga. Gegen Olimpija Ljubljana sieht das natürlich etwas anders aus, mit insgesamt 1800 Zuschauern ist der Andrang für slowenische Verhältnisse sehr hoch. Die Haupttribüne ist sogar ausverkauft, was in der 1. SNL ja wirklich eine Seltenheit ist. Nachdem vor zwei Wochen bereits das Auswärtspiel des Hauptstadtklubs in Nova Gorica beehrt wurde, bleibt die persönliche Olimpija-Away-Quote in dieser Saison somit vorerst bei 100 Prozent. Wohl durch die kurze Entfernung – Kranj liegt nur 30 Kilometer von Ljubljana entfernt – sind deutlich mehr Gästefans dabei als in Nova Gorica, die zudem einen ungleich motivierteren Eindruck machen. Macht wirklich Spaß, was der Mob hier rund um die Hauptgruppe Green Dragons 1988 zu bieten hat. Temperaturen jenseits der 35 Grad, kein Dach, aber trotzdem 90 Minuten Vollgas. Respekt!