Freitag, 10. August 2018, 18.30 Uhr
Paderborn, „Benteler-Arena“
Noch zwei Grounds fehlen in den oberen drei Ligen, dann hat sich das Thema Profifußball in Deutschland für mich endlich erledigt. Einer davon ist ein echt harter Brocken – nämlich Paderborn und damit die momentan wahrscheinlich hässlichste Bude im deutschen Profifußball, bei deren Bau man sich noch etwas mehr als anderswo von der niederländischen Stadion-Bauweise (u.a. mit unter den Tribünen eingefügten Cateringständen) inspirieren ließ. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich das Thema durch einen Abstieg des SC Paderborn von selbst erledigt, wonach es nach drei 18. Plätzen in Folge am Ende der Saison 2016/17 auch aussah. Allein dem Lizenzentzug von 1860 München ist es zu verdanken, dass den Ostwestfalen der direkte Durchmarsch von der Bundes- in die Regionalliga erspart blieb. Dummerweise zog man beim SC Paderborn daraus die richtigen Schlüsse und stieg vergangene Saison prompt wieder in die 2. Bundesliga auf. Verrückt – aber deswegen noch lange nicht sympathisch. Heißt vor allem: Das Thema wird sich nicht von selbst erledigen. Jetzt muss der SC Paderborn also mal zeitlich günstig an einem Freitag und das gegen einen halbwegs interessanten Gegner spielen. Umso besser, dass das gleich auf das erste Zweitliga-Heimspiel der Paderborner zutrifft. Mit der Regensburger Hans-Jakob-Tribüne, deren Logo übrigens groß auf der Rückseite des Jahn-Mannschaftsbusses zu sehen ist, ist immerhin süddeutsches Flair im Stadion zu spüren, was die Kastanien allerdings auch nicht wirklich aus dem Feuer holt. Trauriger Höhepunkt ist eine Zaunfahne mit der Aufschrift „Passione“ vor der Paderborner Kurve. „Plastica“ wäre passender.