Samstag, 17. Februar 2018, 18.30 Uhr
Arnhem, Gelredome
Der Gelredome galt einmal als das
modernste Stadion Europas. Verschließbares Dach, ein- und
ausfahrbarer Rasen, bargeldloses Bezahlen – das war bei der Einweihung 1998 noch
Verwirklichung von Zukunftsmusik. Inzwischen hebt sich die Halle
optisch kaum noch von anderen Neubauten ab, wenngleich die
Dachkonstruktion nach wie vor imposant wirkt. Aufgrund der niedrigen
Temperaturen bleiben die Schotten auch heute dicht, was die 90
Minuten ehrlich gesagt deutlich angenehmer macht. Ansonsten wird hier
nicht viel geboten. Die Heimkurve lässt mit ihrem Fahnenmeer zu
Beginn des Spiels die Erwartungen zwar kurzzeitig steigen, liefert
danach aber eine selbst für niederländische Verhältnisse
beschämende Vorstellung. Da kommt wirklich gar nichts rüber. Eine
echte Überraschung ist dafür der angereiste Gästebus aus dem Rotterdamer
Stadtteil Kralingen, denn der bunte Haufen zeigt sich wesentlich
sangesfreudiger und scheut auch nicht den Konflikt mit den Heimfans.
Als zum wiederholten Male ein voller Bierbecher in den Nachbarblock
rauscht, greift dann auch mal der Ordnungsdienst beherzt zu, was allerdings nur
für einen kurzen Tumult bei den Rotterdamern sorgt. Deutlich mehr
los ist nach Abpfiff im Shuttlebus vom Stadion zum Bahnhof, in dem
sich auch ein Dutzend knallbesoffener Duisburger eingenistet hat. Weekend-Party drüben in Arnhem. Die
singen zunächst gutgelaunt deutsche Laternenlieder, pöbeln dann aber –
ebenfalls auf Deutsch – lautstark gegen Vitesse. Und die Einheimischen
im Bus? Applaudieren auch noch fröhlich. Sinnbildlicher geht's nicht.