Sonntag, 9. April 2017, 13 Uhr
Stuttgart, Bezirkssportanlage Schlotwiese (TSV-Platz)
Ganz Stuttgart steht heute im Zeichen des württembergisch-badischen Derbys zwischen dem VfB Stuttgart und dem Karlsruher SC. 1000 Polizisten sind im Einsatz und schon seit den frühen Morgenstunden kreist der Hubschrauber über der Landeshauptstadt, der vor allem in den neckarnahen Bezirken die Leute aus dem Schlaf reißt. Das gilt somit auch für den Stadtbezirk Zuffenhausen, in dem heute jedoch auch das eigene Derby stattfindet. Und da wird’s mitunter richtig kompliziert, denn die Stammbäume der Zuffenhausener Vereine sind eng miteinander verknüpft. Eigentliches Aushängeschild des Bezirks ist der FV Zuffenhausen, der lange Zeit hinter VfB und Kickers die Stuttgarter Nummer 3 war. Nachdem er sportlich aber schon lange keine Rolle mehr spielte, schloss sich der FVZ (Ex-Verein von Robin Dutt) vor vier Jahren dem SSV Zuffenhausen an. Der SSV wiederum hat sich aus dem TSV Zuffenhausen heraus entwickelt, der zuvor dem Zuffenhausener Turnverein von 1889 – also der heutige Gegner – angehörte. Beide Vereine sind somit eng miteinander verwandt, wobei der SSV der größte Verein von Zuffenhausen ist, der Turnverein hingegen der älteste. Sowohl SSV als auch Turnverein sind auf der Bezirkssportanlage Schlotwiese angesiedelt. Die schönere Anlage hat jedoch der SSV, die er vom TSV Zuffenhausen übernommen hat, dessen Name man noch heute auf einigen alten Schildern auf dem Gelände entdecken kann. Sportlich sind die Vorzeichen bei diesem Derby eindeutig: Der SSV II ist Schlusslicht, der Turnverein ist Tabellenzweiter (Playoff-Platz) und damit auf dem besten Wege in die Bezirksliga, in der auch die erste Mannschaft des SSV spielt. Für ein Heimspiel einer zweiten Mannschaft ist die Partie – insbesondere im gewöhnlich zuschauerarmen Stuttgart, wo man auch mal nur vor 20 Leuten spielt – gut besucht, was nicht zuletzt an rund 25 „mitgereisten“ Turnverein-Fans liegt, die mit T-Shirts und Pullover klar Farbe bekennen. Beim SSV hat man schon damit gerechnet, dass heute etwas mehr Zuschauer als gewöhnlich kommen, was für kulinarische Experimente sorgt: Drei verschiedene Wurstsorten liegen eigens für die Derby-Besucher auf dem Grill – für einen württembergischen Sportplatz mehr als ungewöhnlich.