FC Schalke 04 II – SV Bergisch Gladbach 1:1

Deutschland, Regionalliga West (4. Liga) 
Samstag, 7. März 2020, 14 Uhr 
Bottrop, Jahnstadion

Die zweite Mannschaft des FC Schalke 04 treibt mich wirklich in den Wahnsinn. In der Hinrunde spielte sie in Wanne-Eickel, jetzt in Bottrop und in ein paar Wochen soll dann der Umzug ins alte Gelsenkirchener Parkstadion erfolgen. Heißt also: Nach meinem Besuch im Oktober in Wanne-Eickel und dem heutigen Besuch in Bottrop werde ich mir demnächst zum dritten Mal in dieser Saison ein Heimspiel von Schalke II anschauen müssen – damit die Regionalliga West schön komplett bleibt. Jetzt aber erst einmal Bottrop. Die 120.000-Einwohner-Stadt liegt gleich neben Gelsenkirchen und ist eine typische Ruhrpott-Stadt mit noch immer sichtbaren Relikten des Bergbaus und natürlich zentral gelegenem SPD-Haus. Dazu ist Bottrop tiefstes Schalke-Gebiet, was dann auch erklärt, warum die zweite Mannschaft hier spielt. Der heimische VfB Bottrop war seit dem Zweiten Weltkrieg nie erst- oder zweitklassig, womit Bottrop eine der ganz wenigen Großstädte in Deutschland ist, in der es nie Profifußball gab. Der bekannte Fußball-Historiker Hardy Grüne nannte den Verein in seinem Buch „Der Pott ist rund – das Lexikon des Revier-Fußballs“ ein „Paradebeispiel für den tragischen Verlierer“. Da zu Bottrop auch das 1976 eingemeindete Kirchhellen gehört, das durch seinen Movie Park bekannt ist, zieht sich durch die Stadt interessanterweise eine Grenze der Landesverbände: Bottrop gehört zum Verband Niederrhein, Kirchhellen zum westfälischen Kreis Gelsenkirchen. Somit auch eine Besonderheit, dass Schalke als Verein aus Westfalen in einem Stadion des Landesverbands Niederrhein spielt – aber im Ruhrgebiet sind diese alten Grenzen ja sowieso schon lange verwischt. Auch heute hat man das Heimspiel der zweiten Mannschaft wieder nahezu zeitgleich mit einem Bundesliga-Spiel von Schalke angesetzt, so dass sich das Zuschauerinteresse in Grenzen hält. Der Tabellenletzte aus Bergisch Gladbach hat auch nur drei Gästefans mitgebracht, es bleibt damit eine überschaubare Veranstaltung. Glanz verleiht ihr einzig Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah, der seit einiger Zeit als Manager von Schalke II tätig ist und heute ohne jede Scheu direkt an den Zuschauern vorbeiläuft.