FC Eindhoven – Jong AZ Alkmaar 1:3

Niederlande, Eerste Divisie (1. Liga)
Freitag, 16. Februar 2018, 20 Uhr
Eindhoven, Jan Louwers Stadion

Fußball ist in Deutschland wirklich ein Mimosensport geworden. Sechs Spiele waren an diesem Wochenende im deutsch-niederländischen Grenzgebiet vorgesehen. Die drei Spiele in den Niederlanden finden alle wie geplant statt, aber ein paar Kilometer weiter auf der anderen Seite der Grenze – wo die exakt gleichen Wetterbedingungen herrschen – werden zwei der drei geplanten Spiele abgesagt. Das betrifft auch gleich das erste Spiel der Tour: Borussia Mönchengladbach II gegen Borussia Dortmund II, das an diesem Freitagnachmittag eigentlich bereits um 14 Uhr im Grenzlandstadion angepfiffen werden sollte – und im Falle eines Auftauchens von Gästefans zugleich der Höhepunkt der Tour gewesen wäre. Trotz Sonnenschein und Temperaturen im Plus-Bereich wird das Grenzlandstadion aber für unbespielbar erklärt. Da dieses Mal der Zug als Fortbewegungsmittel dient und die Fahrscheine zwecks Frühbucherrabatt schon lange in der Tasche sind, fehlt es natürlich vollkommen an Flexibilität, so dass so oder so erst einmal Mönchengladbach angesteuert werden muss. Kurze Stadtbesichtigung, wie erwartet wenig spektakulär, dann geht es deutlich früher als vorgesehen rüber nach Eindhoven. Dort gibt es nicht nur den PSV, sondern auch den vier Jahre älteren FC Eindhoven, der über viele Jahrzehnte hinweg der erfolgreichere Verein der Stadt war. 1937 wurde der FCE niederländischer Pokalsieger, 1954 dann auch Meister. Schon kurz darauf kam es aber zum Machtwechsel zugunsten des PSV. Für den FCE folgte in den 70ern der Abstieg in die 2. Liga, der er seither ununterbrochen die Treue hält. Das gilt auch für das nach Jan Louwers (Spieler der Meistermannschaft von 1954) benannte Stadion, in dem der FCE schon seit 1934 spielt. Durch zwei Renovierungen in den 90ern wirkt die Hütte inzwischen aber nicht mehr historisch. Wenig zu sehen ist heute auch von der Fanszene des FC Eindhoven, die zwar in der Stadt mit Aufklebern deutlich präsenter ist als die PSV-Szene, im Stadion aber überhaupt nicht auffällt. Man muss schon genau hinsehen, um lokalisieren zu können, wo sich der Fanblock überhaupt befindet. Davon abgesehen ist die Zuschauerzahl allgemein schlecht und jenseits des vierstelligen Bereichs. Es wirkt wie Dorffußall, wozu auch das gemütliche Vereinsheim perfekt passen würde. Dass dort trotzdem keine Barzahlungen möglich sind und man sich erst einmal Jetons aus einem Automaten lassen muss, ist so eine niederländische Unart, die ich nie verstehen werde.