Samstag, 1. Juli 2017, 15 Uhr
Abtswind, Kräuter-Mix-Arena
In Baden-Württemberg finden noch die
letzten Auf- und Abstiegsspiele der Saison 2016/17 statt, drüben in
Bayern läuft bereits seit einigen Tagen die Saison 2017/18. Eine
gute Gelegenheit also, in dieser höhepunktarmen Zeit des Jahres den
Freistaat verstärkt ins Visier zu nehmen. Los geht es dort
traditionell mit dem Landespokal, dem vor der Hauptrunde erst einmal
zwei Qualifikationsrunden vorgeschaltet werden. Auf den ersten Blick
recht bizarr, dass selbst Oberligisten noch durch zwei Qualirunden
müssen, aber Bayern hat mit einer eigenen Regionalliga, zwei
Oberligen und fünf Landesligen natürlich ein ziemliches Überangebot
an Vereinen in den oberen sechs Ligen. Auch der Würzburger FV –
als ehemaliger Zweitligist einer der großen Namen im bayrischen
Amateurfußball – muss als Oberligist durch die Qualirunde und
zieht mit Abtswind zumindest aus touristischer Sicht ein recht
attraktives Los. Das kleine Weindorf (850 Einwohner) ist noch von einer
mittelalterlichen Stadtmauer umzogen (wenn auch teilweise von Häusern
ersetzt). Autos müssen durch alte Stadttore in den Ort fahren und
erleben dann auf Kopfsteinpflaster echte fränkische Dorfidylle.
Eigentlich müssten hier permanent japanische Reisebusse anhalten,
denn typischer geht es fast gar nicht. Sportlich ist Landesligist TSV
Abtswind für den Würzburger FV jedoch kein attraktives Los, denn
der Favorit aus Würzburg geht vor den Toren des Dorfes ziemlich
deutlich baden. Neben rund 20 mitgereisten WFV-Fans, die einzig durch
Schals, T-Shirts und eine Zaunfahne auffallen, sind natürlich auch
reihenweise pflichtspielsüchtige Hopper anwesend, die den frühen
Saisonstart in Bayern bejubeln. Die Mehrzahl belässt es beim Doppler
mit Schwebenried, ein kleiner Teil aber wagt sich an den Dreier mit
Rimpar, auch wenn das zeitlich ziemlich haarig wird.