Samstag, 24. Juni 2017, 17 Uhr
Winterlingen, Stadion Winterlingen
Nur wenige Tage dauerte die Sommerpause
beim TSV 1860 München, nachdem Investor Hasan Ismaik den deutschen
Meister von 1966 regelrecht abnippeln ließ und er von der 2.
Bundesliga direkt in die Regionalliga Bayern durchgereicht wurde.
Hoffentlich ein mahnendes Beispiel für weitere Versuchungen von
Ausgliederungen in Deutschland. Da die Bayern wie üblich
überpünktlich aus der Sommerpause starten (Ende Juni wird bereits
zur ersten Runde im Landespokal geblasen), fällt die Sommerpause bei
den Sechzgern also mehr oder weniger aus und die in Windeseile
zusammengestellte Mannschaft kann ohne über Los zu gehen in die
Vorbereitung durchstarten. Während der Besuch von Testspielen sonst
nur zähneknirschend infrage kommt, macht es bei 1860 in diesem Jahr
somit durchaus Sinn, nach diesen bizarren Wochen mal persönlich den
Leistungsstand unter die Lupe zu nehmen. Ordentlich
durcheinandergewirbelt hat der Zwangsabstieg aber nicht nur die
Planungen in München, sondern auch in Winterlingen hoch oben auf der
Schwäbischen Alb (der Name ist Programm!). Der dortige FC
Winterlingen schuf vor zwei Jahren mit dem sogenannten Südgipfel ein
etwas ungewöhnliches Vorbereitungsturnier, bei dem ausschließlich
zweite Mannschaften aus Süddeutschland (vornehmlich aus der
Regionalliga) gegeneinander antreten. Bei der nunmehr dritten Auflage
waren eigentlich neben dem VfB Stuttgart II und dem FC Augsburg II
auch 1860 II und Fürth II als Teilnehmer vorgesehen. Da verbunden
mit dem Zwangsabstieg die zweite Mannschaft der Sechzger in die
Bayernliga absteigen musste, übernimmt nun die erste Mannschaft als
Regionalligist den Startplatz beim Südgipfel. Kurzfristig sagten
auch die Fürther ab, für die nun der SV Heimstetten einspringt,
wodurch zwei von vier Mannschaften dann doch erste Mannschaften sind.
Widerspricht zwar dem Konzept des FC Winterlingen, macht die Sache
aber attraktiver. Vor allem aufgrund der Münchner Löwen, die dann
doch eine stattliche Zahl an Fans mit ins Winterlinger Stadion
bringen. Bleibenden Eindruck hinterlässt eine Gruppe
1860-Allesfahrer, die sich plastiktütenweise Discounter-Dosenbier
selbst mitgebracht hat und einfach mal an der Tribüne die
Jogginghose runterlässt anstatt die paar Schritte zur Toilette zu
gehen. Macht Lust auf eine Regionalliga-Saison mit Sechzig!